Gleich ob Erwerbsarbeit oder familiäre und soziale Arbeit, auch die Arbeit an uns selbst, ist ein umfassender, daher so wichtiger zentraler Bestandteil unseres Lebens.

Arbeit ist wichtig, als Quelle von Identität und Sinnstiftung. Sie ist so wichtig wie Familie. In der Arbeit verbringt man viel Zeit, mindestens so viel wie mit der Familie und dieser Bereich sollte deshalb nicht vernachlässigt werden.

Heute müssen Menschen sich auf völlig veränderte Lebensbedingungen einstellen. Vollbeschäftigung und ein Arbeitgeber lebenslang gehören der Vergangenheit an. Unterschiedliche Arbeitsmodelle wie neue Selbständigkeit, Leiharbeit, mehrere Arbeitgeber gleichzeitig, unterschiedliche Arbeitsorte, 12-Stunden-Arbeitstage, Teilzeitbeschäftigungen und Arbeitslosigkeit sind nicht nur Schlagworte, sondern betreffen einen große Teil der erwerbstätigen Bevölkerung. Gefordert werden hohe Flexibilität sowie Mobilität am Arbeitsplatz, wodurch Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht werden. Das moderne Nomadentum muss noch erlernt werden.
Stress durch Über-, aber auch Unterforderung, Zeitdruck, Burn-out, Mobbing lassen dann auch nicht lange auf sich warten.

Selbst die größte Sehnsucht nach Verbesserung und Neuorientierung hält die Angst vor Veränderung nicht fern. Viele müssen sich neu orientieren, andere wollen es. Die Kraft des Faktischen scheint unterschiedlich gelagert. Belegt ist, dass die Verlängerung der Lebensarbeitszeit – die Demografie im Hintergrund – rein volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Mit der älteren Generation und ohne professionellen Wissenstransfer gehen deren Know-how und Erfahrungswerte unwiederbringlich verloren.
Und trotzdem sind große Teile dieser Gruppe stark von Kündigung betroffen. Bekanntermaßen sinken die Chancen auf einen Job – auch in den Sphären der Topjobs – mit jedem weiteren Lebensjahr. Vor Karrierebrüchen ist selbstredend niemand gefeit – von jung bis alt, ob ungewollt oder gewollt. Die Sehnsucht nach Wachstum und Verbesserung steht gleichzeitig der Angst vor Veränderung gegenüber.
Theoretisches Wissen darüber, dass es Jobsicherheit nicht gibt, schützt nicht vor der Praxis, wenn der Job plötzlich nicht mehr ausgeübt werden kann. Karrierebrüche werden nicht selten als traumatisch, extrem verletzend und ausgrenzend empfunden. Nicht wenige gehen in ihrer Tätigkeit auf, machen sich wenig Gedanken darüber, was besser sein könnte, haben dafür häufig auch keine Zeit.
Und dann wird die Firma verkauft, oder man wird gekündigt, und diese Menschen fallen – neben der existentiellen Bedrohung – in ein emotionales Loch.

Mobbing ist schnell gesagt. Der Ausdruck wird ein bisschen inflationär gebraucht. Im Arbeitsleben herrscht naturgemäß Stress und man kann sich die Kollegen nicht aussuchen, mit denen man zusammengewürfelt wurde. Nicht jeder Streit und jede abwertende Bemerkung ist gleich Mobbing, auch wenn es dauernd geschieht.
Die überwiegende Meinung im juristischen Schrifttum hält Mobbing allerdings – richtigerweise- nicht für einen Rechtsbegriff, sondern für die schlagwortartige Beschreibung verschiedener Diskriminierungssachverhalte, die im Zweifel vom Opfer im Einzelnen dargelegt werden müssen.

Die Methoden des Mobbing sind ganz unterschiedlich:

  • soziale Ausgrenzung
  • Examinierung
  • Überlastung
  • anzügliche Diskriminierung
  • Totalkontrolle

Neben dem klassischen Begriff (Mobbing) gibt es eine Reihe weiterer Gründe für Unwohlsein am Arbeitsplatz: Sie meinen geschnitten zu werden, keine oder falsche fachliche Informationen zu bekommen, Gespräche werden sofort emotional geführt und die Sachebene wird nicht bearbeitet.

Vielleicht meinen Sie aber wirklich einfach zu dünnhäutig zu sein, eine falsche Wahrnehmung zu haben, und der andere Kollege oder die anderen Kollegen sind schlicht und einfach unhöflich und es liegt ohne Vorsatz gegen Sie nur ein ganz schlecht ausgebildetes Sozialverhalten vor.

Warum wehrst du dich nicht? Ignorier das einfach! Sei nicht so empfindlich! Das ist doch wirklich nicht so schlimm! Nimm das nicht ernst!“, lauten die gut gemeinten Ratschläge von Angehörigen, Freuden, Partnern.

Irgendwann fühlt man sich schwach, müde angestrengt, wütend , ärgerlich, ungeduldig, wertlos, grübelt nur mehr, schläft schlecht und kommt auch am Wochenende nicht mehr von den Gedanken und damit verbundenen Gefühlen los, fühlt sich unverstanden von anderen oder versteht sich selbst nicht mehr, zieht sich zurück, redet nicht mehr darüber, ist viel krank, fühlt sich alleine gelassen.
Negative Gefühle haben eine wichtige Alarmfunktion, d.h., sie melden sich zu Wort, wenn akuter Handlungsbedarf besteht, und warnen die Menschen, wenn sie wichtige Bedürfnisse und Sehnsüchte übergehen oder wenn sie sich ihren Belastungsgrenzen nähern. Schlechte, unangenehme, „störende“ Gefühle haben also durchaus ihren Sinn und tragen zur Psychohygiene bei, wenn man sie zu deuten und zu akzeptieren weiß, proaktiv mit ihnen umgeht, denn sie sind der Schlüssel zu einem harmonischen Umgang mit sich selbst.

Wenn Gefühle der Unzufriedenheit im Job, Demotivation, Lustlosigkeit, Unwohlsein, Destruktivität, Angst und innerer Kündigung überhand nehmen, dann gilt es aktiv zu werden.

Fühlen Sie sich gereizt, dauermüde und genervt, ratlos, kraftlos, angespannt bis sorgenvoll? Haben Sie Schwierigkeiten beim Aufstehen am Morgen. Ihr ganzes Leben fühlt sich als ein fremdartiger Zustand an? Manchmal haben Sie das Gefühl, völlig neben sich zu stehen?
Sport, Freunde – Dinge die Ihnen bisher Freude gemacht haben, bringen keine rechte Freude mehr? Vorher war viel freiwillige Begeisterung dabei, nun hat es sich in ein „Muss“ und „Geht nicht anders“ gewandelt?
Ein besonderes Problem entsteht, wenn Stressoren über lange Zeit hinweg bestehen oder immer wieder erneut auftreten. Dann gelingt es dem Körper selbst in Erholungsphasen nicht mehr, auf ein Ruheniveau zurückzuschalten

Vermehrt kommen Rückmeldung aus dem Familien-, Freundes- oder Kundenkreise, dass Sie sich verändert hätten – Sie benutzen zynische Worte, sind ironisch und Ihre Dienstleistungsorientierung lässt zu wünschen übrig?
Ihnen schafft das eine wieder eine emotionale Distanz und sind gleichzeitig ein Anzeiger, wie ein Ventil für Ihr Gefühl des Belastetseins. Gleichzeitig wird der Kontakt zur Außenwelt immer geringer und zumeist noch konfliktträchtiger.
Gut gemeinte Ratschläge zum Kürzertreten, Urlaub machen oder verhaltenstherapeutische Methoden, die bei der Stressbewältigung helfen sollen, sind allein nicht die geeigneten Instrumente zur Behandlung einer Erschöpfungsdepression oder Burnout.

Die Ruhe, die Sie zweifellos brauchen, sollten Sie unter anderem unbedingt auch für die innere Reflexion, die Suche nach den tieferen Ursachen Ihres Ausgebranntseins nutzen. Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch! Gehen wir gemeinsam Ihren Problemen auf den Grund, arbeiten wir an Verhaltens- und Denkstrategien ebenso wie an einem soliden inneren Rückzugsort,

Genauso kann dauernde Unterforderung ein Auslösemerkmal für ein psychisches Ungleichgewicht darstellen. Aber nicht Langeweile alleine reicht für das Gefühl der Unterforderung.
Ein wesentlicher Zusatzfaktor von der Unterforderung zum Boreout ist eine fehlende Sinnstiftung, sowohl im beruflichen als auch im Freitzeiterleben.
In der Arbeit gibt es meistens mehr als genug zu tun, jedoch ergeben die Tätigkeiten immer weniger Sinn. Arbeiten gehen, das ist immer noch eine Form von Selbstwert und Identitätsstiftung.
Boreout-Betroffene erleben die Situation, dass ihre Arbeit nicht wahrgenommen wird, der Job wenig Sinn gibt, zu wenig Abwechslung bietet und es zu wenig Feedback gibt. Persönlichkeiten, die auch in ihrem Privatleben wenig Sinnstiftendes erleben, sind hier eher betroffen.

Jeder Mensch hat ein Recht darauf, glücklich und zufrieden zu sein – auch im Job.

Gemeinsam erörtern wir die Ursachen und entwickeln praktische Gegenstrategien, um wieder zu einem angenehmen Arbeitsalltag zu finden.

Mögliche Themenbereiche

  • Persönliche und berufliche Identität
  • Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Handelns
  • Organisation des eigenen Arbeitsbereichs
  • Reflexion kritischer beruflicher Situationen
  • Zusammenarbeit mit KollegInnen und Vorgesetzten
  • Nähe und Distanz in beruflichen Beziehungen
  • Umgang mit Kritik; Konflikten und Anerkennung
  • Berufliche Neuorientierung